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Porzellan Ankauf

Georg Schomaker

Kunst- und
Antiquitätenhandel
Porzellan Ankauf in NRW und bundesweit. Wir machen Ihnen ein Angebot für Ihr Marken-Porzellan. Ankauf von Porzellanfiguren, Kaffeeservices und ausgesuchten Einzelteilen.
  • Ankauf von hochwertigem Porzellan
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Die Geschichte des europäischen Porzellan begann am 20. März 1709 mit der Verkündung Johann Friedrich Böttgers an August den Starken, er habe das Geheimnis der Herstellung und Glasierung von Porzellan gelüftet. Die Ergebnisse waren allerdings noch weit entfernt von Perfektion und allein das Experimentieren und Verbessern auf technischer Ebene sollte noch bis ins 19. Jahrhundert andauern. 

Die europäische Fürstenhäuser waren bis dato auf die Importe der Ostindischen Kompanien angewiesen gewesen, um ihren Bedarf am Weißen Gold aus Asien zu decken. Mit der Gründung der ersten Porzellanmanufaktur Europas in Meißen wurde das Luxusgut greifbarer und der Wunsch nach einer eigenen Produktionsstätte größer. Allerdings war die Rezeptur zur Herstellung ein wohlgehütetes Geheimnis und anfangs exportierte Meißen in nahezu alle Länder Europas. Doch durch Deserteure wie Christoph Hunger wurde bereits 1718 die Gründung einer Porzellanmanufaktur in Wien ermöglicht. Weitere Gründungen, wie z.B. in Höchst, Nymphenburg, Fürstenberg, Frankenthal, Ludwigsburg und Berlin, folgten erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts. Selbst in Frankreich, nach dessen Hof sich ganz Europa orientierte, gelang es erst 1745 eine Porzellanmanufaktur zu etablieren, die jedoch mangels Kaolin nur Frittenporzellan herstellte. Kurz darauf begann die Produktion auch in Neapel, St. Petersburg, Worcester und Kopenhagen.

Im Ganzen ist die Gründungsgeschichte der Porzellanmanufakturen des 18. Jahrhunderts gespickt mit Dramatik, wofür allein die unzähligen echten und falschen Wanderarkanisten, die ihr Geheimnis, das Arkanum, anboten, sorgten. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Porzellanherstellung nicht mehr länger ein Geheimnis war, waren die wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa so schlecht, dass sich dieses befreite Wissen nicht auswirken könnte. Erst der Wechsel vom fürstlichen in bürgerlichen Besitz verhalf zur Entfaltung. Die Porzellanindustrie spaltete sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts in einen Zweig, der auf Massenabsatz spekulierte, und in einen, der sich der schöpferischen Porzellankunst widmete.

Nicht nur technisch, sondern auch stilistisch, leistete das 18. Jahrhundert einiges. In Meißen begann man zuerst mit der Nachbildung chinesischer Vorbilder. Vermutlich orientierte man sich auch an japanischen Stücken sowie Goldschmiede- und Metallarbeiten. Die Gestaltung des Porzellans wurde darüber hinaus auch durch den Lieferanten und gleichzeitigen Abnehmer, August den Starken, beeinflusst, der zunächst nach seinem eigenen Geschmack arbeiten ließ. Erst in den 1730er Jahren löste man sich von jenen Vorbildern und es entfaltete sich gerade durch Johann Joachim Kändler ein eigenständiger Stil. Weiterhin behielt der Abnehmerkreis einen großen Einfluss auf die Stilentwicklung. Dies galt nicht nur für Meißen, sondern auch für alle anderen Porzellanmanufakturen. Beispielsweise spielt das figürliche Porzellan in Wien ein weit geringere Rolle als in Meißen. Hingegen lassen sich dort bereits in den 1720er Jahren große Blumendekorationen finden, während diese in Meißen erst in den 1740ern Verwendung fanden.

Wandernde Porzellankünstler gaben hin und wieder besondere Anregungen. Ansonsten wurde das Bild der Produktion von den ansässigen „unsichtbaren“ Künstlern geprägt. Während man für Übernahmen aus fremden Gebieten durchaus offen war, gab es dennoch deutliche regionale Unterschiede. So lassen sich zum Beispiel die Figuren aus der italienischen Stehgreifkomodie commedia dell’arte nördlich und südlich der Alpen finden. Den Künstlern in Capodimonte gelang eine

zutreffendere Umsetzung der Charakter, während Kändler höhere Aufmerksamkeit der Eleganz der Bewegungen widmete.

Mit dem Aufstieg des Bürgertums im 19. Jahrhunderts durch die politischen Umstrukturierungen und der Industrialisierung gelang die Kunstproduktion immer mehr in dessen Hände. Porzellan im bürgerlichen Haushalt war keine Seltenheit. Da man die Tischsitten des Adels übernommen hatte, blieben auch die Gefäß- und Geschirrformen die gleichen. Die Antriebskraft lag sicherlich im unterschwelligen Wettstreit zwischen der älteren (Adel) und der neueren Herrschaftsschicht (Bürgertum). Immerhin galt im 18. Jahrhundert Porzellan als Statussymbol von Macht und Reichtum. Allerdings wurde die Produktion in den Porzellanmanufakturen auf Massenabsatz ausgelegt und nur vereinzelt Abteilungen gegründet, die sich dem Kunstcharakter widmeten.

Zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich die Gestaltung des Porzellan bereits vom figürlichen und ausladenden Dekors zum Schlichteren gewandelt. In der Porzellanmalerei wurden die Porträts durch Silhouetten, Watteauszenen durch Historienbilder sowie Streublumen durch naturwissenschaftliche Darstellungen derselben ersetzt. Dies wurde nach 1800 weitergeführt. Gleichzeit fand jedoch ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein regelrechter Boom der Wiederaufnahme untergegangener Porzellanmanufakturen statt. Alte Formen wurden aufgekauft und wieder verwendet. Dieses Phänomen der Rückbesinnung auf die Kunst vergangener Jahrhunderte ließ sich aber auch in anderen Kunstgattungen feststellen. Damit verbunden war ein musealer, idealistischer Gedanke.

Wirkliche Neuschöpfungen in der Formgebung und des Dekors fanden dann erst wieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt, deren Entfaltung jedoch auf Grund der zwei Weltkriege wieder zum Erliegen kam. Hier spielten vor allem die Bewegungen des Expressionismus und des Bauhaus einen wichtige Rolle. Zudem wurde Porzellan nicht länger nur zur Herstellung von Haushalts- und Kunstgegenständen verwendet, sondern wurde auch für die Industrie ein wichtiges Material.